Essen: Grüne Hauptstadt Europas

 

Überwältigender Andrang beim Kultur- und Familienfest im Grugapark Essen

 

Die Stadt Essen ist seit diesem Wochenende offiziell Grüne Hauptstadt Europas. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen eröffnete das Titeljahr gemeinsam mit EU-Umweltkommissar Karmenu Vella im Rahmen einer künstlerisch inszenierten Bühnenshow. Ebenfalls zu Gast waren weitere namhafte Vertreterinnen und Vertreter von EU, Bund und Land, u.a. Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und NRW-Umweltminister Johannes Remmel. Zum anschließenden Kultur- und Familienfest im Grugapark kamen schon am ersten Tag des Eröffnungswochenendes rund 15.000 Besucherinnen und Besucher.

 

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EU-Kommissar Karmenu Vella (links) und Essens OB Thomas Kufen. (Foto: Jochen Tack)

 

„Unser Motto für 2017 lautet ‚Erlebe dein Grünes Wunder‘. Wir möchten die Menschen aus Europa und der Welt einladen, uns 2017 zu besuchen und ihr ganz persönliches Grünes Wunder zu erleben. Unsere Stadt hat viel Überraschendes zu bieten – das haben schon die Eröffnungszeremonie und das anschließende Bürgerfest eindrucksvoll gezeigt“, betonte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen. Die drittgrünste Stadt Deutschlands bewies beim großen Kultur- und Familienfest, was in ihr steckt: Die Themen, die die Stadt Essen durch das Titeljahr begleiten, wurden im Rahmen von Illuminationen, Tanz, Theater, Klanginstallation, Lichterlabyrinth, Walking Acts, Ausstellungen und vielem mehr lebendig.

 

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Schloss Borbeck (Foto: Johannes Kassenbeck)

 

So zum Beispiel in der Ausstellung „von grün zu grau zu grün +“, die nachdrücklich zeigt, dass nicht nur Essens Zukunft, sondern auch ihre DNA grün ist. In drei Überseecontainern ist die Geschichte Essens von der Ära des Äbtissinnen-Stifts um 1620 über die Zeit der Industrialisierung um 1920 bis in die Gegenwart und Zukunft in Scherenschnittkulissen zu sehen - begleitet durch originalgetreue Klanginstallationen. Die beiden Flüsse, die durch Essen fließen, sind wichtige Bestandteile des Grünen Hauptstadt-Jahres: Die Emscher, einst Abwasserfluss des Ruhrgebiets, wird derzeit von der Emschergenossenschaft im Rahmen eines Jahrhundertprojektes noch bis 2020 renaturiert, in der Ruhr darf ab Mai wieder offiziell an einer Badestelle am Baldeneysee geschwommen werden. Die Performance „Sturm und Wasser“ entführte die Besucherinnen und Besucher in eine mystische Seenlandschaft, in der ein erbitterter Kampf um Wasser als Lebenselexier der Welt tobte. Die Ausstellung „Besetzt“ – bestehend aus 20 mobilen Toilettenhäuschen – zeigte Sanitätskultur und die Wege des Abwassers.

Die Mobilität der Zukunft steht in 2017 vielfach im Mittelpunkt – zum Beispiel der Fahrradverkehr. „Bike Beats“ verlieh am Wochenende genau diesem Verkehrsmittel Gehör: ein ganzes Fahrradorchester erzeugte Töne mit Sätteln, Speichen, Luftpumpen und Klingeln.

Klima- und Energiewandel, nachhaltiges Essen und Gärtnern in der Stadt – auch diese Themen spielen im Grünen Hauptstadt-Jahr eine Rolle und waren im Rahmen von künstlerischen Darbietungen und Mitmachaktionen Teil Programms am Eröffnungswochenende. 

„Wir möchten in 2017 zeigen, wie viel Grün in unserer Stadt steckt – nicht nur sichtbares Grün in Parks, Gärten und an den Ufern unserer Flüsse, sondern auch das Grün in den Herzen und Köpfen unserer Bürgerinnen und Bürger“, versprach Simone Raskob, Umwelt- und Baudezernentin der Stadt Essen und Projektleiterin der Grünen Hauptstadt Europas.

Die Aktion „Mein Grün und ich“ zeigte eindrucksvoll, wie sich die Menschen in Essen mit ihrer Grünen Hauptstadt identifizieren: Einem Aufruf der Stadt, Fotos ihrer persönlichen grünen Orte in Essen einzureichen, folgten zahlreiche Hobbyfotografen. Entstanden ist eine beeindruckende Ausstellung mit 155 Bilder.

Die Besucherinnen und Besucher setzten am Wochenende außerdem ein Zeichen für eine noch umweltbewusstere Zukunft. Der ungewöhnliche Eintrittspfand: eine gebrauchte Plastiktüte. Aus tausenden Tüten entsteht im Laufe des Grünen Hauptstadt-Jahres ein beeindruckendes Kunstwerk.

 

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