Reinigung111

Foto: Wolfgang Bellwinkel 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Reinigungsgewerbes sind vor dem Hintergrund der Ausbreitung des Coronavirus ganz besonders gefordert. Denn: Hygiene ist in einer Pandemiesituation von allergrößter Bedeutung – für alle. Dies gilt besonders für Beschäftigte der Reinigungsbranche, denn sie sind in der Regel diejenigen, die vom Büro über das Krankenhaus bis zum Flughafen für saubere und hygienische Zustände sorgen.

Dieses nicht nur durch die Reinigung von Oberflächen wie Fußböden oder Türklinken, sondern auch durch das Auffüllen von Seifenspendern und Einmalhandtüchern. Wie können sich die Beschäftigten schützen und was können Arbeitgeber tun? Die zuständige Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) gibt Hinweise.

„Menschenansammlungen stellen ein Risiko dar. Daher sollte zum Beispiel auf Bahnhöfen oder in Krankenhäusern der Einsatz der Reinigungskräfte möglichst so organisiert werden, dass dieser in weniger stark frequentierten Zeiten erfolgt“, sagt Professor Dipl.-Ing. Frank Werner, stellvertretender Präventionsleiter der BG BAU.

Prof. Werner weist darauf hin, dass Hygienemaßnahmen nur wirken, wenn sie exakt durchgeführt werden, das heißt: Die angegebene Dosierung von Reinigungsmitteln muss eingehalten werden, damit sie wirkten. Mehr hilft hier nicht mehr, sondern kann den Oberflächen, der Haut oder den Atemwegen sogar schaden. Die Hände müssen so desinfiziert werden, dass das Händedesinfektionsmittel auf die gesamte Hautoberfläche der Hände einwirken kann. Die vollständige Verteilung ist nicht einfach, sondern nur mit einem bewussten schrittweisen Vorgehen zu erreichen. 

Wischen statt Sprühen ist wichtig. Das Sprühen von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sollte noch mehr als sonst hinterfragt werden. Bei diesem Verfahren ist eine vollständige Benetzung der Oberfläche nicht gewährleistet, sodass in der Regel sowieso nachgewischt werden muss. Außerdem gelangen die dabei entstehenden kleinen Tröpfchen auch in die Atemwege der Beschäftigten, was die Schleimhaut schädigt. Das sollte man immer, aber insbesondere jetzt, vermeiden! Prof. Werner weiter: „Vor allem das Händewaschen ist eine der grundlegenden Hygienemaßnahmen und derzeit besonders wichtig. Allerdings stellt häufiges Händewaschen auch eine zusätzliche Belastung dar. Deshalb sind sorgfältiger Schutz und eine intensive Pflege der Haut bei häufigem Waschen wichtig.“

Das bedeutet: Bei allen Feuchtreinigungs- und Desinfektionsarbeiten, die nicht „berührungslos“ funktionieren, müssen geeignete Handschuhe getragen werden, die verhindern, dass die Hände mit der Reinigungsflüssigkeit in Kontakt kommen. Diese Handschuhe müssen innen trocken sein und bleiben. Gegen das Schwitzen darin können Baumwollunterziehhandschuhe, ein häufigerer Handschuhwechsel und spezielle Hautschutzmittel helfen. Wenn Reinigungsflüssigkeit in die Handschuhe hineingelangt ist, müssen diese sofort getauscht werden. Die Hände müssen noch häufiger als sonst eingecremt werden. Besonders wichtig sind hierbei die Fingerzwischenräume, die oft vergessen werden. Dort ist die Haut besonders empfindlich. Auch hier sind Baumwollunterziehhandschuhe sehr hilfreich: Man kann die Hände großzügig eincremen, zieht dann die Unterziehhandschuhe sowie die Schutzhandschuhe darüber und kann bereits weiterarbeiten, während die Hände gleichzeitig gepflegt werden.

Arbeitgeber sollten außerdem dafür sorgen, dass die allgemeinen Hygienemaßnahmen umgesetzt werden können und auch konsequent umgesetzt werden. Umfangreiche Informationen, Aushänge und Regeln stellt die BG BAU auf ihrer Website bereit: www.bgbau.de

www.knowhow-magazin.de

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.